Kürnach: Brot ist aus unserem Alltag nicht wegzudenken. Wir lieben das Über-lebens-Mittel und können es täglich essen. Jesus sagte uns, dass er das lebendige Brot ist. Brot das wir täglich brauchen. Er sagt uns zu, dass jeder geliebt, wertvoll und gewollt ist. Das er mit uns ist und uns nicht verlässt.
Die 90 Besucher überlegten was für Sie das „tägliche Brot“ bedeutet und benannten es im Dankgebet.
Nach der Geschichte in der ein geschenkter Laib Brot von einer hilfsbedürftigen Person in der Nachkriegszeit, an eine andere Person, die es viel notwendiger hatte, immer wieder weitergegeben wurde und am Ende bei der ersten Person zurück kam, durften die Besucher ein Stück Brot mit dem Nachbarn teilen und ihm einen Segen oder ein gutes Wort zusprechen.
Nach dem Naturgottesdienst grillten die Kinder Stockbrot. Die Erwachsenen nutzten die Gelegenheit miteinander ins Gespräch zu kommen.
Text: Andreas Heinrich
Foto: M. Heinrich, F. Ramold
Brot der Hoffnung - Eine berührende Geschichte über das, was wirklich satt macht.
Ein Professor der Medizin stirbt, und seine drei Söhne lösen seinen Haushalt auf. Die Mutter war schon lange vorher gestorben, und der Vater hatte mit einer langjährigen Haushälterin allein gelebt. Im Arbeitszimmer des Vaters fanden die Söhne neben vielen wertvollen Dingen in einem Schrank ein steinhartes, vertrocknetes, halbes Brot. Die Haushälterin wusste, was es damit auf sich hatte. In den ersten Jahren nach dem Krieg war der Professor todkrank. Da schickte ihm ein guter Freund ein halbes Brot, damit der Professor etwas zu essen hatte.
Der aber dachte an die viel jüngere Tochter eines Nachbarn und ließ dem Mädchen das Brot schicken. Die Nachbarsfamilie aber mochte das wertvolle Brot nicht für sich behalten und gab es weiter an eine arme alte Witwe, die oben im Haus in einer kleinen Dachkammer hauste.
Die alte Frau aber brachte das Brot ihrer Tochter, die mit zwei kleinen Kindern ein paar Häuser weiter wohnte und nichts zu essen hatte für die Kinder. Die Mutter dachte, als sie das Brot bekam, an den Medizinprofessor, der todkrank lag. Sie sagte sich, dass er ihrem Jungen das Leben gerettet und kein Geld dafür genommen hatte. Nun hatte sie eine gute Gelegenheit, es ihm zu danken, und ließ das Brot zum Professor bringen.
„Wir haben das Brot sofort wiedererkannt“, sagte die Haushälterin, „unter dem Brot klebte immer noch das kleine Papierstückchen.“
Als der Professor sein Brot wieder in der Hand hielt, sagte er: „Solange noch Menschen unter uns leben, die so handeln, braucht uns um unsere Zukunft nicht bange zu sein. Dies Brot hat viele satt gemacht, obwohl keiner davon gegessen hat. Dies Brot ist heilig. Es gehört Gott!“
So legte er es in den Schrank. Er wollte es immer wieder ansehen, wenn er mal nicht weiterwusste und die Hoffnung verlor.
Es war das Brot der Hoffnung.
Von Axel Kühner