LIEBE MITCHRISTEN,
der dritte Sonntag im November ist in unserem Land der sogenannte „Volkstrauertag“.
An diesem Tag soll unser Volk trauern - Worüber eigentlich? Es geht nicht um einen Trauer- und Gedenktag für die „gefallenen Helden“ der vergangenen Kriege.Gerade die mörderischen Geschehnisse des Zweiten Weltkrieges verbieten so eine Art von Gedenken. Vielmehr sollen wir das Leid und das Sterben so vieler Menschen in den Blick nehmen, die in den Kriegen, den Diktaturen, bei Terroranschlägen oder durch Katastrophen ihr Leben lassen mussten. Natürlich denken wir auch an alle, die im Einsatz für Freiheit und Gerechtigkeit ihr Leben gegeben haben.
Das Erinnern an so manches schreckliche Geschehen und das daraus entstandenes Leid, mag uns die Wichtigkeit von Versöhnung und Frieden in den Sinn rufen.
Die Erinnerung an Unrecht und Gewalt kann uns warnen, die gleichen Fehler erneut zu tun, die zu solchem Taten geführt haben.
Gerade unserer heutige Zeit, die erneut von Kriegen geprägt ist, oder in der rechts- nationales Gedankengut immer mehr Anhänger findet, braucht die Erinnerung und die Warnung der Geschichte.
Sicher kann man unterschiedlicher Meinung darüber sein, wie ein solches Erinnern oder Gedenken gestaltet sein soll. Wichtig ist, dass man sich Zeit zur Erinnerung und zur Trauer nimmt und an die Menschen denkt, denen damals wie heute ihr Leben genommen wurde und wird. Mit den Gedanken von Ingrid Penner wünschen wir allen eine friedvolles miteinander.
Wann zieht er ein, der Friede
       Wenn wir ihm Platz machen
der lang verheißene
       zwischen unseren Eigeninteressen
der von allen ersehnte
      über unseren Machtansprüchen
der in den Friedensverträgen gebrochene
     in unseren Rechthabereien
der in vielen Gebeten erflehte?
     in unserer Unversöhnlichkeit?
Gott wende unsere Herzen deinen
     Friedensangeboten zu
wandle unsere Herzen von Stein in Fleisch
     damit der ersehnte Friede endlich einziehen kann.

Ihr Seelsorgeteam
Joachim Bayer, Susanne Fleck, Franz-Ludwig Ganz