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Pfarreien in der Pfarreiengemeinschaft

im Pastoralen Raum Würzburg Nord-Ost

 

ST. MAURITIUS ESTENFELD  
ST. MICHAEL KÜRNACH
ST. GEORG MÜHLHAUSEN

Der Himmel meinte es gut. Kein Tropfen fiel aus dem wolkenverhangenen Grau, als die Gemeinden Estenfeld, Kürnach und Mühlhausen am 2. Mai 2010 die Errichtung ihrer Pfarreiengemeinschaft feierten. Dennoch wurde der Gottesdienst in die Pfarrkirche St. Michael verlegt. Nicht alles sei perfekt. „Wir sind noch auf dem Weg“ und müssten „aufeinander schauen und achten, um für die Bedürfnisse des anderen einfühlsam zu werden“, meinte Pfarrer Joachim Bayer beim Gottesdienst.

An der Seite von Pfarrer Bayer feierten Domkapitular Dietrich Seidel, Pfarrvikar Matthias Karwath, Diakon Winfried Langlouis sowie die Gemeindereferenten Sabine Otto und Hubert Hemmerich mit den Gläubigen. „Viele haben in der letzten Zeit der Kirche den Rücken gekehrt“ - so erinnerte Domkapitular Seidel in seiner Predigt an die aktuelle kirchliche Lage. „Es wäre falsch, vor der Realität die Augen zu verschließen und auf die böse Welt zu schimpfen. Das haben wir in der Vergangenheit vielleicht zu oft getan“, gab er zu bedenken. In einer Phase des kirchlichen Umbruchs trete die Pfarreiengemeinschaft ins Leben. „Es geht nicht um Strukturen“, betonte Seidel, „es geht um die Menschen – um Sie –, die in der Pfarreiengemeinschaft leben.“ Die neue Gemeinschaft sei eine Aufforderung, sich entgegen aller Hoffnungslosigkeit neu der Liebe Gottes zu erinnern. „Wir dürfen Menschen, die der Kirche den Rücken gekehrt haben, die anders denken und leben, nicht abschreiben“, betonte er. Auch das sei Zeichen der Liebe. „Der Ruf der Stunde heißt: Aufeinander hören!

Pfarrgemeinderatsvorsitzende Dr. Renate Grabellus-Baumann (Estenfeld), Peter Heinrich (Mühlhausen) und Peter Konrad (Kürnach) überreichte Seidel die bischöflichen Errichtungsurkunden. Offiziell war die Pfarreiengemeinschaft „St. Mauritius – St. Michael – St. Georg“ zum 1. Januar von Bischof Dr. Friedhelm Hofmann errichtet worden. Rund 6600 Katholiken gehören der Gemeinschaft an. Gläubige aus den beteiligten Gemeinden sprachen im Gottesdienst die Fürbitten. Für den musikalischen Rahmen sorgten die Estenfelder Kirchenmusik, das Jugendblasorchester Kürnachtal und die Mühlhäuser Musikanten. Die Kapellen hatten vor dem Gottesdienst bereits die drei Bittgänge begleitet, bei denen die Gemeinden um Gottes Segen für die Natur und die menschliche Arbeit beteten.

Beim Bittgang von Estenfeld nach Kürnach erläuterte Pfarrer Bayer das Symbol der neuen Pfarreiengemeinschaft: ein aus Punkten gebildetes Quadrat, in das ein Kreuz hineinragt. „Die Punkte sind wir“, sagte Bayer – alle Mitglieder der Pfarreiengemeinschaft, die sich um Christus versammeln. Das Bild sei als Aufforderung zu verstehen, aufeinander zuzugehen. Beim Bittgang trugen die Malteser Heike Bayer und Klaus Will das Altenberger Licht in einer Tragelaterne mit. Jedes Jahr am 1. Mai wird das Kerzenlicht als Zeichen des Friedens und der Gemeinschaft im Altenberger Dom entzündet und an die Vertreter der Diözesen weitergegeben. Zum Ende des Gottesdienstes in Kürnach brachten Bayer und Will das Licht zum Altar und entzündeten dort zwei weitere Kerzen. In den Kirchen von Estenfeld, Kürnach und Mühlhausen werden die Kerzen in nächster Zeit brennen, um die Einheit zu symbolisieren.

Abschließend beteten die Gläubigen um den Segen Gottes für die Pfarreiengemeinschaft und alle, die in den Gemeinden wohnen. Danach trafen sie sich bei Bratwurst und Blasmusik vor dem Kürnacher Pfarrzentrum. Der Himmel meinte es gut mit den Feiernden. Kein Tropfen fiel aus dem wolkenverhangenen Grau.

Autor: Ulrich Bausewein

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