logo pg ekm
 vergrößern

Einen Badesee mit Lagerfeuerstelle zum Grillen, eine Seilbahn und ein Handwerkermuseum zum Ausprobieren. Dies sind einige Ideen der rund 20 Jugendlichen, die sich vergangenen Samstag Gedanken über die zukünftige Nutzung des Areals der Kartause im Zentrum von Estenfeld gemacht haben.
Die Idee zur Beteiligung der Jugend an diesem Thema entstand im Frühjahr bei einem Gespräch zwischen den Ministranten und dem Freundeskreis der Kartause. Daraufhin wurde ein Konzept erarbeitet, das jugendgerecht ermöglicht sich mit dem Thema der Umgestaltung zu befassen.
Um 14:30 begann die Veranstaltung mit einem Kennenlernspiel, wie in der Jugendarbeit üblich. Darauf folgte eine kurze Vorstellungsrunde und ein Kurzfilm, der das Gelände der Kartause, mit einer Drohne gefilmt, zeigt. So konnten die Jugendlichen einen ersten Eindruck über die gesamte Fläche gewinnen. Danach folgte ein theoretischer Input zum Leben der Kartäuser Mönche, die ab dem Mittelalter das Dorfleben maßgeblich prägten. Ein Rundgang durch die dazugehörigen hinteren Felder, den Engelgarten, einen Gewölbekeller und eine unter Denkmalschutz stehende Scheune rundete die Informationsphase ab.

 vergrößern vergrößern

Nach einer Kuchenpause ging es weiter mit zwei Workshopphasen, um die Ideen aufzuschreiben. Diese wurden dann grafisch auf kleinen Kärtchen umgesetzt und auf große Plakate in den Bauplan geklebt. Um konkretere Wünsche zu äußern wurden der Innenhof mit Gebäuden und die Grünflächen auf getrennten Plakaten bearbeitet. Eine dritte Gruppe erstellte zusätzlich während eines Spaziergang durch Estenfeld eine "Jugendzeitung" auf einem Tablet. Hier fotografierten die Jugendlichen Orte, die sie toll finden wie z.B. das Volleyball- und Strandfußballfeld, aber auch Dinge, die sie nicht so schön finden. Darunter die rosafarbene Grundschule und ein Bolzplatz, der unter einer Kindertagesstätte verschwunden ist.

 vergrößern

Das Jugendforum fand großen Anklang sowohl bei den Jugendlichen, als auch im Gemeinderat, was die große Vertretung zeigt. Über den Tag verteilt wurde die Veranstaltung besucht von Rosalinde Schraud (CSU), 1. Bürgermeisterin und Gerhard Knorz (SPD), 3. Bürgermeister, sowie den Gemeinderäten Johannes Streit (CSU) und Britta Schneider (SPD). Der 2. Bürgermeister Joachim Sadler (SPD) bedankte sich bei der Abschlusspräsentation herzlich bei den Jugendlichen und betonte, wie wichtig es sei, dass die Jugend sich einbringt, denn sie würden das Großprojekt Kartause in Zukunft tragen. Laut einer ersten Einschätzungen von den Gemeinderäten Verena Füller (UWG) und Johannes Pietschmann (SPD) wird es aus rechtlicher Perspektive einfacher sein, mit der Umgestaltung des Außenbereichs zu beginnen.

 vergrößern

Bewundernd wurde auch erwähnt, dass für alle Generationen mitgedacht wurde. So ist der Spielplatz explizit für 0-100 Jahre beschildert. Dazu gibt es eine direkte Verbindung zum Seniorenzentrum durch einen erweiterten Radweg, wenn es nach den Jugendlichen geht. Auch historische Elemente wurden sehr stark mit einbezogen. So sollen im Park wieder Espenbäume angepflanzt werden, denen Estenfeld seinen Namen zu verdanken hat. "Kochen wie Oma" wäre eine gewünschte Veranstaltung, bei der man wieder lernen kann, wie früher im Dorf Brot gebacken wurde, oder wie der Apfel in die Flasche kommt.
"Insgesamt war es eine rundum gelungene Veranstaltung, die das Bewusstsein für Kultur und eine gemeinsam gestaltete Dorfmitte gefördert hat", so der 1. Vorsitzende des Freundeskreises Joachim Iwanowitsch. "Die Teilnehmer waren auch richtig beeindruckt und begeistert", so Theresa Störlein, Mitorganisatorin der Veranstaltung. Die Kartause soll in Zukunft als Ortszentrum für die Gemeinde genutzt werden. Es soll Platz geben für Vereine und private Feste sowie für Sport, Gastronomie und Erholung. Da waren sich alle Jugendlichen einig. 

­