Mit einem gelungenen und herzlichen Fest hat die KAB Estenfeld am 13. März 2016 an ihre Gründung vor 125 Jahren erinnert. Das Jubiläum der örtlichen Katholischen Arbeitnehmerbewegung haben Ehrengäste aus dem Diözesan- und Kreisverband der KAB sowie dem politischen, kirchlichen und gesellschaftlichen Leben im Dorf mitgefeiert.
Das Fest begann mit einem wunderbaren Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Mauritius, den Pfarrer Joachim Bayer, Monsignore Karl Wenzel und Diakon Peter Hartlaub gestalteten. Der Einzug mit Fahnenabordnungen befreundeter KAB-Nachbarvereine sowie örtlicher Vereine und Verbände, der mehrstimmige Gesang der Singgruppe Estenfeld und die treffende Predigt von Diakon Hartlaub als Präses der KAB in der Diözese Würzburg gehörten zu den besonders festlichen Momenten.
Am Jubiläumstag buchstabierten die Jubilare das Wort „KAB“ neu. Es könne „konstruktiv alle beteiligen“ heißen oder „katholische Aufbruchs-Bewegung“. Diese „gelungenen Interpretationen“ kamen gut an. Bürgermeisterin Rosi Schraud, KAB-Vorsitzender Burkard Strauß aus Kürnach und Volker Hauck vom KAB-Kreisverband Würzburg Land drückten das in ihren Grußworten aus. Sie sagten Danke für alles Engagement und wünschten Glück.
Für Ortspfarrer Joachim Bayer ist die KAB Estenfeld „eine Bereicherung für die Pfarrei“. Sie setze sich auf sozialer, katholischer und gesellschaftlicher Ebene für Menschen ein. Seit 2012 leiten Herbert Röser und Gudrun Bayer als Zweier-Team die KAB Estenfeld mit ihren derzeit 122 Mitgliedern. In ihrem Rückblick beim Festakt im Pfarrheim erinnerten sie an engagierte Persönlichkeiten des Vereins.
Vorsitzender Röser lies das Jahr 1891 lebendig werden, als Estenfeld mit seinen damals 1200 Einwohnern noch „wohlbehütet als gewachsenes Dorf im Tal der Kürnach gelegen“ war. Heute ist Estenfeld eine Stadtrandgemeinde mit 5000 Einwohnern. Aber noch immer sei das Wohl des einzelnen Menschen wichtig. So sahen es sicher auch die 21 Männer, die vor 125 Jahren unter Ortspfarrer Andreas Kempf die KAB gegründet hatten.
Dass die KAB Estenfeld mit ihrer „gelebten Vereinsgeschichte“ immer ein Stück Dorfgeschichte mitgeschrieben und dem Wandel der Zeit unterworfen war, wurde im Rückblick deutlich. Immer wieder hat es gesellschaftliche und politische Themen gegeben, die „von brennender Aktualität“ gewesen waren. Als Schlagworte seien Industrialisierung, Versicherungsschutz, Mütterrente oder soziale Gerechtigkeit genannt.
Festrednerin Hiltrud Altenhöfer lobte die gelungene Feier des Jubiläums, die ungezwungene Stimmung im hübsch dekorierten Saal sowie die musikalische Umrahmung des Festakts von Karl und Johannes Störlein. Sie bedankte sich bei all den Menschen, die „ihre Ideen und ihr Herzblut für die Ziele der christlichen Soziallehre eingebracht haben“.
Gesellschaftliche Veränderungen hätten Einfluss auf das Leben in den Familien und die Arbeitswelt. Deshalb dürften mündige und verantwortungsvolle Christen die Frage nach wahren Glücksfaktoren und den Blick auf das Gemeinwohl nie aus dem Blick verlieren. „Bleiben Sie den Menschen und der Kirche treu, wir brauchen Sie und Ihr Engagement“, bat Diözesanvorsitzende Altenhöfer.
Gemeinsam mit KAB-Präses Hartlaub ehrte Frau Altenhöfer elf treue Mitglieder des Ortsverbands. Eugen Bär wurde für seine 50-jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet. Dazu gab es drei Ehrungen für 40 Jahre Mitgliedschaft an Rita und Robert Göbel sowie Herbert Röser. Für 25 Jahre wurden Theresia und Bernhard Keller. Christine und Leonhard Wolz, Thomas Schneider, Maria Riedner und Bruno Dobhan geehrt.
Mit einem Weißwurstessen in geselliger Runde klang das 125-jährige Jubiläumsfest im Pfarrheim Estenfeld aus. Dabei hat die gelungene Bilderausstellung die im Eingangsbereich präsentiert wurde viele Erinnerungen an das Vereinsleben wachgehalten.
Irene Konrad