Liebe Leserin, lieber Leser, nun beginnt der Wonnemonat Mai. Der Begriff Wonne, hat seinen Ursprung im Wort „Winnimanod“ aus der althochdeutschen Zeit und bedeutet so viel wie Weide. Denn ursprünglich war der Mai der Weidemonat, in dem das Vieh auf die Weide geführt wurde. Dort fand es frisches Grün. Denn die Natur war zu neuem Leben erwacht und gab dem Vieh und den Menschen ein neues Gefühl von Leben.

Das Wort Wonne ist ein Synonym und zugleich eine Steigerung von Freude. Nach der dunklen Jahreszeit will das Leben neu aufbrechen und es kommt zum Frühlingserwachen. Die Menschen feierten und feiern die Ankunft des Frühlings mit vielen Bräuchen: In der Nacht zum 1. Mai soll der Winter vertrieben werden.

In der Walpurgisnacht vertrieben „Hexen“ mit viel Lärm den Winter. Vielerorts wurden und werden auf dem Dorfplatz die Maibäume aufgestellt, es wird gesungen, getanzt und gefeiert.

Auch Dichter, Musiker und Maler ließen sich vom Zauber der Natur inspirieren. Sie besangen den Mai mit romantischen Weisen und beschreiben das Aufblühen der Blumen, der Bäume und den Duft der Natur.

In diesem Frühlingsmonat gedenkt die Kirche besonders der Gottesmutter Maria. Sie ist der Inbegriff für neues Leben, da sie Jesus geboren hat. Den Messias, der den Tod besiegt und für uns alle das Leben in Fülle gebracht hat.
Im 19. Jahrhundert wurde der Mai deshalb zum Marienmonat erkoren. Marienfiguren wurden mit Blumen geschmückt, die Maiandachten entstanden und Maria wird als Maienkönigin besungen:

 „Maria Maienkönigin,
dich will der Mai begrüßen;
o segne ihn mit Muttersinn
und uns zu deinen Füßen…

Maria, dir befehlen wir,
was grünt und blüht auf Erden;
o lass es eine Himmelszier
in Gottes Garten werden.“

 Wir wünschen einen wonnigen Monat Mai!

Ihre/Ihr
Susanne Fleck, Gemeindereferentin
Joachim Bayer, Pfarrer
Franz-Ludwig Ganz, Diakon