Doch, wer war dieser heilige Martin überhaupt?
Kurz gesagt: Martin war ein römischer Soldat, der um das Jahr 316 nach Christus geboren wurde. Der Legende nach ritt er an einem kalten Wintertag an einem hungernden und frierenden Bettler vorbei. Der Mann tat ihm so leid, dass Martin mit dem Schwert seinen warmen Mantel teilte und dem Bettler eine Hälfte schenkte. In der Nacht erschien Martin der Legende nach der Bettler im Traum und gab sich als Jesus Christus zu erkennen.

Martin ließ sich taufen. Später baten ihn die Menschen von Tours (im heutigen Frankreich) ihr Bischof zu werden. Er fühlte sich dieses Amtes nicht würdig und versteckte sich vor den Menschen, die nach ihm suchten, um ihn zum Bischof zu machen, in einem Gänsestall. Durch deren Geschnatter wurde er allerdings verraten und schließlich doch zum Bischof geweiht.

Was ist Jahr für Jahr das Faszinierende an diesem Heiligenfest?
Ist es das Teilen eines Mantels mit einem frierenden und hungrigen Bettler?

Etwas abzugeben an den, der weniger hat (als ich)? Ist es das beglückende Gefühl, dass Teilen reicher und die dunkle Welt ein wenig heller macht, auch in mir selbst und in meiner Umgebung?

Ist es das Aufscheinen der Liebe Gottes in der Gemeinschaft mit vielen?
Ich glaube, es ist von allem etwas: Selbstlos wie Sankt Martin den Blick über den eigenen Tellerrand zu wagen, ist aktueller den je. Dann kommt Sankt Martin durch uns auch zu denen, die hungern nach Liebe, Würde und Respekt. Ein Fest der geteilten Freude.

Ihr Seelsorgeteam
Franz-Ludwig Ganz, Diakon i.R.
Joachim Bayer, Pfarrer
Susanne Fleck, Gemeindereferentin