Liebe Leserinnen, liebe Leser, und schon ist wieder Advent. Es ist ja mitWeihnachten wie mit dem ersten Glatteis oderSchnee –es kommt jedes Jahr und man weiß es in der Regel vorher. Aber wenn es dann so weit ist,
erschrickt man fast und ist natürlich doch wieder nicht darauf vorbereitet.
In den Gottesdiensttexten der Adventszeit und auch in unseren Adventsliedern wird immer wieder Ausschau gehalten nach jemandem, der tröstet und die Hoffnung dabei auf Gott, den Gott allen Trostes, gerichtet. Flehentlich singen wir im Lied „Oh Heiland reiß die Himmel auf… Wo bleibst Du Trost der ganzen Welt, darauf sie all ihr Hoffnung stellt?“
Trösten bedeutet, jemandem in einer schwierigen Situation beizustehen, seinen Kummer mitzutragen, aber auch, ihm zu helfen, sein Leben wieder in die Hand zu nehmen. Jemanden zu trösten ist eine
anspruchsvolle Aufgabe. Für die Bibel ist »trösten« geradezu Chefsache. Gott selbst tröstet die Menschen, die sich in ihren Problemen und Schwierigkeiten verloren haben. Dazu geht er vielerlei Wege.
Tröstlich ist es, wenn ich geschwächt und geknickt bin, und mich in allem Unvermögen getragen weiß von Gottes zärtlicher Liebe, die er mir auch durch Menschen vermittelt.
Wenn wir traurig sind, spüren wir gut, was wirklich tröstet oder was nur oberflächlich beruhigt und wir reagieren gegen alle möglichen – wenn auch gut gemeinten – Trostpflästerchen oft geradezu allergisch. Die Lesungen des ersten Adventssonntags stellen uns Gott vor Augen, als den, der treu ist,
dessen Nähe Trost bedeutet: Halt, Sicherheit, angenommen sein, Rettung, Aussicht auf eine Wende.
Derzeit geht es in der Welt eher trostlos zu. Eine schlechte Nachricht jagt die andere, Unglückspropheten treten auf, Ängste, Unsicherheiten, Irritationen belasten. Da braucht es umso mehr Trostpropheten,
die Zeichen setzen, dass es auch anders geht.
Solche Trostpropheten können jene sein, die
öffentlichkeitswirksam Missstände beim Namen nennen, zum Umdenken aufrufen.
Trostpropheten sind aber auch die Menschen, die in ihrem Alltag zu mehr Hoffnung ermutigen, zu größerem Vertrauen verhelfen, Zuversicht vermitteln.
Hier geschieht unglaublich viel Tröstendes durch alle, die einfach da sind, deren Hilfsbereitschaft oder Barmherzigkeit keine Schlagzeilen machen. Durch sie wirkt Gott, durch sie hat er Menschengestalt angenommen. Ist uns das immer wieder so bewusst?
Die Adventszeit gibt uns dazu reichliche Anregungen zum Nachdenken, aber auch zum Danken, dass wir den Tröster und Erlöser erwarten dürfen: Jesus Christus, den Heiland, in der armseligen Krippe, in der Notunterkunft von Bethlehem.
Wir wünschen Ihnen eine besinnliche Adventszeit
und dann ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest.
Ihre und Eure
Franz-Ludwig Ganz, Diakon i. R.
Joachim Bayer, Pfarrer
Susanne Fleck, Gemeindereferentin
10. Dez., 2024
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